Heute ist Dienstag, der 11. Juni. Wir brechen auf zur ersten Tour rund um das Cap Corse. Ziel für heute ist die Spitze des Zeigefingers bei Tollare im Norden Korsikas. Die erste Station ist Saint-Florent, Hauptort der Region Nebbio. Wegen seines mediterranen Flairs wird er auch gerne als das korsische Saint-Tropez benannt. Danach gehts hinauf zum 536 Meter hohen Col de Teghime: Herrliche Ausblicke auf den Golf von St. Florent, die Nebbio-Ebene sowie die Bergkette der Bocca di Menola. Die D81 über den Col de Teghime ist die schnellste Verbindung von Saint-Florent nach Bastia – also von der West- an die Ostküste des Cap Corse. Wir kommen über die D38 auf den Pass und folgen nun dem Verlauf der Straße wieder talwärts Richtung Patrimonio und Farinole. Auf der D81 kommen wir bei wenig Verkehr und durch weite Kurven mit gutem Belag nach Nonza, einem farbenfrohen Dorf auf einem Felsen in hundert Metern über dem Meer. Gewaltig ist der Blick zum rund einen Kilometer langen und meist menschenleeren Strand. Die markante dunkelgraue Farbe rührt von Kieseln aus Serpentinit, einem Stein, der gleich hier um die Ecke in Canari abgebaut wurde. Über Marinca und den Plage Giottani kommen wir nach Morsiglia. Hier verlassen wir die D80 und fahren hinunter nach Centuri-Port, einem der schönsten Dörfer der ganzen Region. Nach Centuri fahren wir auf der D35 hinauf zum Col de la Serra in 361 Metern über dem Meer. Nach einem kurzen Stopp an der Nordspitze des Cap Corse bei Tollare rollen wir weiter nach Barcaggio. Am Col Saint-Nicolas mündet die Straße aus Barcaggio wieder in die D80, die sich um den gesamten korsischen Finger windet. Auf der ausgezeichneten Küstenstraße wedeln wir nun südwärts in Richtung Bastia. Einige Kilometer nach Bastia wechseln wir auf die D62 und fahren nun durch die spektakuläre Defile de Lancone im Bevinco-Tal. Für Camper und Lkw ist die Route, die südlich des Col de San Stephano in die Berge führt, tabu. Für uns war sie der passende Abschluss eines 181 km langen und perfekten Tourentages.
Mittwoch, 12. Juni: Heute steht unsere zweite Tour über das Cap Corse auf dem Programm. Sie ist mit 135 km zwar etwas kürzer als gewohnt, dafür lad der Offroadanteil bei 50 Prozent. Über den Col du Teghime (536 m) kommen wir Bastia immer näher. Kurz vor Bastia verlassen wir die Hauptstraße und biegen in die D64. Diese schlängelt sich oberhalb der Stadt durch romantische Bergdörfer mit einmaligen Ausblicken auf die Stadt, das Meer sowie den Hafen. Bei San-Martino-di-Lota verlassen wir nun kurz die Berge und fahren hinab ins idyllische Erbalunga. Ab Pietracorbara schalten wir nun wieder in die kleine Gruppe. Die Gassen wurden immer enger und kurz nach dem Ortsausgang ging uns dann wieder einmal der Asphalt aus. Nach einer Hitzeschlacht kommen wir auf die Bocca di San Rocca. Rundumblick auf die Berge südlich des Monte di Castello und zur Insel Elba. Der letzte Pass bis zur Westküste ist der Col de Santa Lucia an der D180 Richtung Pino. Durch schnelle Kurven zwischen Minerviu und Albo kommen wir an den wilden Strand von Albo. Herrlich. Nach Nonza, Saint-Florent und Oletta kommen wir nach 135 km wieder nach Olmeta. Schön wars.
Donnerstag, 13. Juni: An unserem letzten Tag auf Korsika standen nun keine Heldentaten mehr auf dem Programm. Die Idealvorstellung ist ein Mix aus Traumstrand, ein wenig Abenteuer und natürlich vielen flotten Kurven. Nach einer flotten Fahrt auf der D81 westlich von Saint-Florent ist uns nun nach Baden zumute. Wir verlassen die D81 mit Ziel Plage de Saleccia. Was dann kam, war Offroad-Hardcore! Wir sind mitten in der Desert des Agriates, einer 160 qkm großen Wüste aus Felsen und Maccia. Sie ist wohl das kargste Stück Land, das man auf Korsika finden kann und wird nur durch zwei holprige Pisten durchzogen. Wir fahren über Stock und Stein, oder besser gesagt über junge Felsen und Unmengen von Sand, Schlamm und Geröll. Aber alle Mühe hat sich gelohnt. Wir kommen zum weißen Strand von Saleccia im Norden der Desert des Agreates. Vergessen sind die Mühen der Fahrt und wir freuen uns auf einen Tag am Meer. Nach der Rückkehr in die Zivilisation radierten wir noch ein paar Zehntel Gummi in den Hammerasphalt der D81. Das wird uns bald wieder fehlen. Nach 98 km ging unser letzter Tag auf Korsika zu Ende.
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